Sächsische Zeitung Montag, 21.
Juni 2004
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Mit seiner roten Jacke, dem Wanderstock und natürlich
dem großen schwarzen Zauberhut ist „Pumphut“, alias
Reinhard Thomas, als wandernder Müllerbursche in Stadt
und Land unterwegs. Fotos: Carmen Schumann, SZ/Uwe
Soeder
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Vom Pumphut, der aus Preske kommt
Reinhard Thomas ist ein „Hexenmeister der Oberlausitz“, der wirklich zaubern
kann Von Carmen Schumann
Der sagenhafte Pumphut, bekannt als der Hexenmeister der Oberlausitz,
existiert schon seit geraumer Zeit nicht mehr nur als Holzfigur. Menschen,
die sich mit der Sagengestalt verbunden fühlen, schlüpfen in seine Gestalt
und werben damit für die Oberlausitz. Einer von ihnen ist Reinhard Thomas
aus Preske bei Göda.
Seine Premiere feierte der 50-Jährige am
Silvesterabend 2003/2004. Da tauchte er erstmals mit seiner roten Jacke und
dem breitkrempigen Hut im Erbgericht Tautewalde auf. „Ich fühle mich mit der
Sagenfigur wesensverwandt“, erklärt „Pumphut“ Thomas. „Wie er bin ich nicht
reich, aber ich treibe gerne meine Späße und einen kleinen Schabernack mit
den Menschen.“ Und er hat einen großen Vorteil gegenüber seinen
Pumphut-Kollegen: Reinhard Thomas kann „richtig“ zaubern. Seit seinem
zehnten Lebensjahr hat es ihm die Magie angetan. Aus Büchern und im
Austausch mit anderen Zauberkünstlern hat er sich über die Jahre Trick um
Trick angeeignet. Schon lange, bevor Reinhard Thomas ins Pumphut-Kostüm
schlüpfte, hat er nebenberuflich mit seinen Zauberkunststückchen
Familienfeiern, Betriebs- oder Kinderfeste bereichert. Dabei trat er als
Clown, Gaukler oder auch elegant mit Weste und Zylinder auf.
Das
Thema Pumphut treibt ihn jedoch schon seit zehn Jahren um. Bevor er seinen
Traum wahr werden ließ, hat er die Literatur und das Internet durchstöbert,
um möglichst viel über den Hexenmeister herauszufinden. Fast ein Jahr
dauerte dann die „heiße“ Vorbereitungsphase, um das Vorhaben in die Tat
umzusetzen. Vielen Menschen ist er dankbar, die ihn unterstützt haben,
angefangen von seiner Frau Angela, über die Schneiderin, die sein Kostüm
anfertigte, oder jenem Freund, der seinen Internetauftritt managt.
Inzwischen ist er als Pumphut schon Dutzende Male in Erscheinung getreten.
„Ich sehe mich noch als Lernenden“, betont er. Deswegen ist er positiv
überrascht, dass er so gut angenommen wurde. Mit Gödaer Schulkindern war er
in Bautzen unterwegs, und auch auf dem Pumphut-Pfad konnte man ihn
Pfingstsonntag treffen. Pfingstmontag war er zum Mühlentag in der
Fehrmann-Mühle Coblenz zu Gast.
„Mit dem Pumphut will ich alt
werden“, bekundet Reinhard Thomas. Viele Ideen möchte er noch verwirklichen.
So ist ihm sehr an einem guten Kontakt mit seinen Pumphut-Kollegen gelegen.
Er ist der Meinung, man sollte sich öfter mal treffen, um sich
beispielsweise über einen einheitlichen Lebenslauf des Hexenmeisters zu
verständigen. Als Oberlausitzer Original möchte er vor allem das
touristische Flair in Bautzen beleben. Er würde aber auch gern an Messen und
Firmenpräsentationen teilnehmen.
Nachdem Reinhard Thomas
jahrzehntelang im Handel beschäftigt war, ist ihm jetzt das Pumphut-Dasein
zur Berufung geworden, mit der er sein Arbeitslosengeld aufbessert. Um
seinen Auftritt weiter zu perfektionieren, möchte er an einem
Stadtführerlehrgang teilnehmen.
www.Pumphut2004.de
www.bautzen-stadtfuehrer.de |